RANSBACH-BAUMBACH. Zwei Katastrophen haben die Schülerinnen und Schüler der Erich Kästner Realschule plus zu Spendenläufen motiviert: die Flutkatastrophe an der Ahr und das Waldsterben auf der Montabaurer Höhe. Am Ende gab es ein Rekordergebnis: fast 7500 Euro. Davon fließen 3500 Euro an die Erich Kästner-Schule in Bad Neuenahr-Ahrweiler und 4000 Euro an die Westerwald-Kinder des Kinderschutzbundes.
Alle Klassen der Schule gingen über mehrere Wochen verteilt an den Start – sowohl für die Spendenläufe als auch fürs Spendensammeln. Die beiden traurigen Anlässe haben Familien, Verwandte und Bekannte überzeugt, großzügige Beiträge auszuloben für zurückgelegte Meter. Initiator und Motivator Jens Lambert, didaktischer Koordinator der Schule, leidenschaftlicher Sportler und Waldmensch, trug das Seine dazu bei, dass Strecken- und Summenrekorde gebrochen wurden.
Jetzt kam eine große Delegation der Schule – natürlich zu Fuß – zur Aufforstungsfläche am Delle Weg in der Gemarkung Höhr-Grenzhausen. Revierförster Detlev Nauen erläuterte ihnen die Ursachen der Waldkatastrophe und die Strategie der Förster für die Aufforstung – auch am Beispiel der Fläche, die dank der Spende aus Ransbach-Baumbach neu belebt wird. Hier wird ein Mischwald wachsen aus Eichen, Buchen, Douglasien und Zedern.
Die Schüler*innen haben selbst Hand angelegt, und die Aufforstungsfläche wurde zu einem „außerschulischen Lernort“. Laura Meichsner, angehende Forstinspektorin, machte die Jungen und Mädchen vertraut mit dem „Göttinger Fahrradlenker“, einem für´s Baumpflanzen entwickelten Spaten, und den Regeln des Pflanzens. Diese Lektion wurde schnell gelernt und eifrig umgesetzt: Schnell hatten die 50 jungen Buchen ihre neue Heimat gefunden, und alle hätten sicher gerne weitergemacht.
Stadtbürgermeister Michael Thiesen war gebührend beeindruckt – von der Pflanzleistung und von den Spendenläufen. Er dankte im Namen der Stadt für die große Unterstützung aus der Nachbarstadt und den Beitrag, den die Westerwald-Kinder insgesamt mit ihren Baumpaten zur Aufforstung der Montabaurer Höhe leisten.
Joachim Türk wies für den Kinderschutzbund auf die Kinderrechte hin, zu denen Gesundheit und das Aufwachsen in einer intakten Natur gehören. Diese Rechte reichen weit über die Gegenwart hinaus, und das wird bei der Waldaktion deutlich. Sicher werden einige der Schüler*innen der Erich Kästner Realschule Plus in etlichen Jahren mit ihren Kindern am Delle Weg stehen und ihnen erzählen, dass sie einen Teil des Waldes dort gepflanzt haben.