Aktion des Kinderschutzbundes feiert 1000. Baumpatenschaft
„Gemeinsam für den Wald“ – das Motto der Wald-Jugendspiele haben sich die 20 Mädchen und Jungen der 3. Klasse der Sonnenfeld-Schule Hilgert ganz besonders zu Herzen genommen: Sie veranstalteten einen Spendenlauf und waren so begeistert bei der Sache, dass am Ende 2250 Euro in der Kasse waren. Das Geld spendeten sie an die „Westerwald-Kinder“-Aktion des Kinderschutzbundes und finanziert 450 neue Bäume für den Gemeindewald.
Die Hilgerter Kinder haben mit ihrer tollen Leistung außerdem eine magische Grenze überschritten: Die „Westerwald-Kinder“ haben inzwischen mehr als 1000 Baumpatenschaften vermittelt. Zur Feier all dieser guten Nachrichten kam die ganze Klasse in den Wald, und jedes Kind pflanzte zusammen mit Revierleiter Detlev Nauen und seiner Kollegin Paula Machunze einen weiteren Baum – die klimaresistente Schwarznuss.
Die Ortsbürgermeister Uwe Schmidt (Hilgert) und Kevin M. Heibel (Kammerforst) freuten sich mit dem Team des Kinderschutzbundes über die tolle Aktion „ihrer“ Grundschule, die damit einen wertvollen Beitrag leistet für eine gesunde Umwelt. Und beide halfen kräftig mit, die Löcher für die Jubiläumsbäumchen zu stechen. Zur Erinnerung erhielten alle Kinder und ihre Klassenlehrerin Stefanie Witt Keramik-Täfelchen mit ihrem Namen – jeweils eins für daheim und eins für die Holztafel direkt neben der Aufforstungsfläche „Am kleinen Bühl“, wo inzwischen schon 1000 Westerwald-Kinder-Bäumchen wachsen. Als besondere Erinnerung an die 1000. Baumpatenschaft bekam die Klasse eine schöne Gedenk-Tafel aus Messing, künstlerisch gestaltet und gestiftet von der Goldschmiedin Britta Vivegnis aus Marienrachdorf.
Überzeugt, engagiert und begeistert ist das Team der Westerwald-Kinder, und das lässt nicht nach, sagte Joachim Türk für den Kinderschutzbund. Tag für Tag werde deutlich: Die Menschen der Region stehen zu ihrem Wald, und sie wollen, dass ihre Kinder und Enkel in einer gesunden Natur spielen, laufen, wandern und Abenteuer erleben können. Dass Wasser, saubere Luft und Artenvielfalt auch ihnen zur Verfügung stehen. Das ist auch im Sinn der Kinderrechte-Charta der Vereinten Nationen, in der gesundes Aufwachsen in einer intakten Umwelt als Kinderrecht festgehalten ist. Die Klasse 3 jedenfalls hatte ihre Kinderrechte gut gelernt – auch das Recht auf Bildung, das gerade arg strapaziert wird, und das Recht auf Freizeit und Spiel.
Die Aktion hat die kühnsten Erwartungen weit übertroffen: mehr als 1000 Baumpatenschaften nach nicht einmal sechs Monaten und über 35.000 Euro aus Spenden und Sponsoring. Das sei alles nur ehrenamtlich zu leisten mit starken Partnern und Freunden. Türk dankte besonders dem Jugendzentrum „Zweite Heimat“, vertreten durch Christian Heller, und der Keramikerin Nicole Thoss, die bereits mehr als 1100 Baumpaten-Täfelchen hergestellt und beschriftet haben, den Förstern der Montabaurer Höhe und den Vertretern der Kommunen für ihre Unterstützung und natürlich ganz besonders dem Team des Kinderschutzbundes, allen voran Melanie Herrmann, für zahllose Stunden Einsatz am Schreibtisch, bei Sponsoren und im Wald. Sie hatte auch die Geschenke für die Kinder organisiert – unter anderem Westerwald-Kinder-Patches und -Taschen von „Westerwald-Stick“ in Weitefeld.
Im Rahmen der Aktion sind bereits mehr als 4100 Bäume gepflanzt worden, weitere 2000 werden im Herbst folgen. Außerdem wollen die „Westerwald-Kinder“ im Wald Anlaufstellen schaffen für Familien und ihre Kinder und gemeinsam mit den Förstern auf die Bedeutung der Natur für Klima, Wasser, Luft, Fauna und Flora hinweisen. Nächstes Projekt ist ein Achtsamkeitspfad im Brexbachtal.